Die Ergebnisse der Ausbildungsumfrage 2024 setzen das bestehende Bild zum anhaltenden Fachkräftemangel aus den Vorjahren fort – wenn auch auf niedrigerem Niveau. 2023 verzeichneten mehr als 80 Prozent der Unternehmen Fachkräftemangel. 2024 sank diese Zahl auf 60 Prozent. Neben Auszubildenden fehlen vor allem gewerblich-technische Facharbeiter und Führungskräfte in diesem Bereich (Ingenieure, IT-Fachkräfte). Diese Entwicklung vollzieht sich schon seit einigen Jahren.
Um Auszubildende zu finden, gehen die Unternehmen vielfältige Wege. Praktika, Messen, Tage der offenen Tür und eigener (regionaler) Netzwerke sind die vorrangig genutzten Instrumente, um Arbeitskräfte zu gewinnen. Am wirksamsten im Azubi-Marketing werden die Maßnahmen bewertet, die unmittelbaren Kontakt zur Zielgruppe ermöglichen, dazu gehören auch Kooperationen mit regionalen Schulen, Betriebsführungen oder die Organisation von Berufsmärkten direkt an Schulen.
Zielführend ist es auch, wenn Unternehmen in Schulen den Berufskundeunterricht mitgestalten. Informationen über betriebliche Praxis, regionale Arbeitsmarktchancen darzulegen und Bewerbungsgespräche mit den Schülern zu proben, werden ebenfalls als erfolgreich beschrieben. Die Firmen schließen generell keine Bewerbergruppe aus, verstärkt richtet sich der Blick auf Abiturienten und Studienabbrecher für eine duale Berufsausbildung. Weiter bemühen sich die Firmen intensiv um junge Frauen für gewerblich technische Berufe und ältere Bewerber. Um Ausbildungsabbrüche zu vermeiden, organisieren die Unternehmen Nachhilfeangebote und individuelle Berufswegeplanungen gemeinsam mit den Jugendlichen.
Die Herausforderungen bei der Berufsausbildung sind vielschichtig. Firmen konstatieren immer wieder die mangelnde Eignung vieler Bewerber. Hinzu kommt das nicht passende Matching zwischen regionalen Bedarfen, vorhandenem Bewerberpotential und deren Berufswünschen. Das aktuelle Berufsschulnetz und fehlende Berufsschullehrer beeinflussen die Lage maßgeblich. An einigen Berufsschulen gibt es einen zu großen Investitionsstau und es braucht Modernisierungen – in der Gesamtschau wirken all diese Aspekte auf die Attraktivität der dualen Berufsausbildung.
Um Auszubildende zu finden, ist die Sicht der Jugendlichen auf die Arbeitswelt entscheidend. Die Umfrage belegt, dass 90 Prozent der Befragten angeben, dass den Jugendlichen mehr Freizeit und weniger Arbeit wichtig ist. Weiter sind Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit zentrale Themen der Jugendlichen. Die Befragung zeigt auch, dass Politik und Wahlen mit 10 Prozent deutlich unterrepräsentiert sind. Neben Demografie und Digitalisierung setzt vor allem der Wunsch nach Selbstbestimmung bei den jungen Menschen (Arbeitszeitmodelle/Arbeitsorganisation) die duale Berufsausbildung unter Druck. Dekarbonisierung und Künstliche Intelligenz sind Themen, wo großer Unterstützungsbedarf konstatiert wird.
An der Umfrage des IWT - Institut der Wirtschaft Thüringens GmbH beteiligten sich 48 Unternehmen der Mitgliedsverbände − VMET, ANGT, AGVT und ADK – mit 18.700 Beschäftigten. Die Rücklaufquote beträgt 18,5 Prozent.
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