Am heutigen Freitag präsentierten die Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände Thüringens die aktuelle Jahresumfrage zur wirtschaftlichen Entwicklung in Thüringen 2020 mit dem diesjährigen Spezialteil "Mensch im Mittelpunkt".
Medieninformation
Am heutigen Freitag präsentierten die Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände Thüringens die aktuelle Jahresumfrage zur wirtschaftlichen Entwicklung in Thüringen 2020 mit dem diesjährigen Spezialteil "Mensch im Mittelpunkt".
VWT-Präsident Hartmut Koch: "Die Ansprüche an betriebliche Rahmenbedingungen befinden sich im Wandel. Work-Life-Balance und Mitgestaltung ist Beschäftigten immer wichtiger. Die Beschäftigten genießen in den Betrieben hohe Wertschätzung. Für den Unternehmenserfolg sind sie entscheidend."
Betriebliche Abläufe bewegen sich zwischen Auftragsabwicklung und Bedürfnissen der Beschäftigten. Für den Unternehmenserfolg braucht es zufriedene Kunden und zufriedene Mitarbeiter. In diesem Prozess sind die Beschäftigten entscheidender Dreh- und Angelpunkt.
In der Umfrage "Mensch im Mittelpunkt" betrachten 87 Prozent der befragten Firmen die Beschäftigten als das entscheidende Kriterium für den Unternehmenserfolg. Die Hälfte der Firmen geht davon aus, dass sich mit der Digitalisierung die Arbeit verstärkt vom Mensch zur Maschine verlagern wird. 73 Prozent der Firmen rechnen damit, dass sich damit die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten verbessern. Mehr als 80 Prozent beziehen sie in Arbeitsplanung und innerbetriebliche Kommunikation ein. 87 Prozent halten verschiedene Arbeitszeitmodelle vor, die Flexibilität ermöglichen. Die Mehrheit (83 Prozent) fixiert mit Leitbildern klare Ziele.
Wertschätzung drücken die befragten Firmen unterschiedlich aus. Die Hälfte bietet Sonderzahlungen bis 3.000 Euro, durchschnittlich 834 Euro. Gut ein Drittel stockt die Gehälter leistungsbezogen auf. Viele Firmen bieten Sonderleistungen wie Kita-Zuschüsse, E-Bike-Nutzung oder Fitnessstudiozahlungen an. Weitere Anreize sind Tankgutscheine oder Dienstwagen zur privaten Nutzung. Langjährige Betriebszugehörigkeit würdigen 67 Prozent. Die überwiegende Mehrheit zahlt Prämien oder gewährt einen zusätzlichen Urlaubstag.
Die Befragung zeigt, dass Firmen ihren Beschäftigten gute Rahmenbedingungen bieten. Auf die Erreichbarkeit der Arbeitsstelle und die Gewissheit, dass betreuungs- sowie pflegebedürftige Angehörige gut untergebracht sind, haben die Firmen kaum Einfluss. Die verhaltenen Bewertungen verdeutlichen, dass Handlungsbedarf außerbetrieblicher Akteure besteht. Arbeitsweg und Kinderbetreuung beeinflussen die mentale Befindlichkeit der Beschäftigten und können Stressfaktoren sein. In der Kinderbetreuung liegt Thüringen mit einer hohen Betreuungsquote weit vorn, allerdings sind die Öffnungszeiten gerade für Alleinerziehende nicht immer passend. Die ÖPNV-Anbindung sehen 37 Prozent der befragten Firmen kritisch.
Die Einbeziehung und Mitbestimmung in die Arbeitsabläufe der Firmen sind Zeichen moderner und flexibler Unternehmenskultur. Beschäftigte in den Firmen zu halten, gelingt nur, wenn sie mit Entgelt und Rahmenbedingungen zufrieden sind. Insbesondere in Zeiten von Fachkräfteknappheit und alternden Belegschaften. Im Umkehrschluss bedeutet das, Firmen, die ständig auf die Anforderung des Marktes reagieren müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, brauchen motivierte Mitarbeiter, die Beruf und Familie gut vereinbaren können. Damit das weiter gelingen kann, brauchen Thüringer Unternehmen – besonders im ländlichen Raum – den Ausbau von Angeboten zeitgemäßer Daseinsvorsorge (Kita-Öffnungszeiten, ambulante Pflegeeinrichtungen, ÖPNV, Mobilität auf dem Land).
Die komplette Umfrage finden Sie unter:
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Dr. Ute Zacharias
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