Medieninformation
VWT-Hauptgeschäftsführer Stephan Fauth zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen Thüringens: "Es ist zu befürchten, dass die Energiekrise auf den Arbeitsmarkt durchschlägt"
Die Arbeitslosigkeit in Thüringen ist im Juli 2022 gestiegen, das ist dem üblichen saisonalen Sommereffekt geschuldet, da sich Jugendliche in der üblichen Wechselphase zwischen Schule und Ausbildung befinden. "Aktuell ist der Arbeitsmarkt noch stabil, doch die Unsicherheiten liegen wie ein Damokles-Schwert über den Unternehmen. Es ist zu befürchten, dass sich die Herausforderungen, die mit der Energiekrise und der Gasknappheit verbunden sind, auch auf den Arbeitsmarkt auswirken. Gasknappheit in der Stahl- und Glasindustrie und der chemischen Industrie und vielen anderen Branchen, deren Kunden von Gas abhängig sind, befürchten Produktionsausfälle", sagte VWT-Hauptgeschäftsführer Stephan Fauth.
Bei einem Gas-Stopp wäre in der Metall- und Elektroindustrie Thüringens die eigene Produktion bei 76 Prozent der Betriebe betroffen, so Fauth weiter. Bei knapp 60 Prozent sind Vorleistungen vom Gas abhängig und bei 18 Prozent benötigen Kunden Gas zur Produktion. Mehr als ein Drittel der Betriebe befürchte einen Produktionsstillstand und knapp 60 Prozent liefere in kritische Infrastrukturen wie zum Beispiel Medizintechnik, den Energie- und Versorgungssektor sowie Verkehrsinfrastruktur. Die Unsicherheit bleibe. Die Sicherung der Energieversorgung habe Vorrang und alle parteipolitisch geleiteten Interessen sollten jetzt zurückgestellt werden.
Die Arbeitslosigkeit in Thüringen ist im Juli 2022 gestiegen. So waren im Juli 58.600 Arbeitslose registriert, 2.600 mehr als im Vormonat (4,7 Prozent). Die Zahl der ukrainischen Arbeitslosen ist im Juli um 1.300 auf rund 4.500 Personen gestiegen. Die Arbeitslosigkeit im Juli 2022 lag dennoch unter dem Niveau des Vorjahres und leicht über dem Wert von 2019. Im Juli 2021 zählten die Arbeitsagenturen im Land 60.200 Arbeitslose und im Juli 2019 58.100 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote lag in diesem Berichtsmonat bei 5,4 Prozent. Das waren 0,3 Prozentpunkte mehr als im Juni. Zum Vergleich: Die Arbeitslosenquote lag im Juli 2021 ebenfalls bei 5,4 Prozent und im Juli 2019 bei 5,2 Prozent. Im Ländervergleich lag die Arbeitslosenquote in Thüringen gleichauf mit Niedersachsen und unter der von Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Bremen sowie unter allen anderen Ost-Ländern.
Dr. Ute Zacharias
Verbandssprecherin
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